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Dienstag, 20. April 2021

Sommerfreuden und Vorfreuden im Garten und auf dem Balkon

Meine größten Sommerfreuden sind alljährlich die Pflanzen in meinem Staudenbeet und im Topfgarten auf und um meinen "Balkon ohne Geländer" (aka Terrasse) herum. Schließlich weiß man bei Stauden und Gehölzen bis zum Austrieb nach dem Winter nicht, ob die Pflanzen den Winter überstanden haben. Wenn es dann zu sprießen beginnt, geht das GärtnerInnenherz auf. Bilder und Erfahrungen (aktualisiert 2020).

Bodendeckerrose 'Lavender Dream'
- romantisch, aber die Blüten zeigen sich bei mir auf der Südseite
 vor einer Wand etwas hitzeempfindlich
2012 habe ich ein Staudenbeet und meinen Topfgarten auf und neben der Terrasse neu bepflanzt - auch viele der frostfesten Kübel mit mehrjährigen Zier- und Gewürzpflanzen sowie auch Sommerblumen, Kräutern und Gemüsen.

Jetzt Ende April 2020 verblühen langsam die Frühjahrsblüher, der Purpur-Blumenlauch (Allium aflatunense 'Purple Sensation') entfaltet die Blütenkugeln und die Stauden im Staudenbeet sowie die mehrjährigen Pflanzen im Topfgarten treiben kräftig aus. Wie jedes Jahr weicht nun die Sorge, dass es im Winter Schäden und Ausfälle gegeben haben könnte, der Vorfreude auf den nahen Sommer.

[Ich hätte mich zwar gerne gerne noch ein bisschen länger an den Frühlingsblühern erfreut - die Pracht verging auch 2020 wegen des schönen Wetters und der Bedingungen auf dem südseitigen Tiefgaragendach wieder viel zu schnell, wenn es auch nicht ganz so rasant wie 2014 (Garten wie im Zeitraffer) - doch das kräftige Grün des Austriebs verspricht einen üppigen Garten-/Pflanzensommer.

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Rückblick und Ausblick:

Während der auf die Frühlingsblüher folgenden kurzen Blühpause übernehmen bei mir jedes Jahr zunächst die Rosen (im Kübel und im Beet) das Kommando. Doch ihre Schönheit verblüht bei manchen Sorten wegen der Hitze an meinem Standort sehr schnell.

Ab Ende Juni/Anfang Juli glänzen dann aber die mehrjährigen Sommerstauden im Staudenbeet, und Gemüse, Kräuter und andere Pflanzen im Topfgarten wachsen kräftig und/oder blühen und fruchten.

Nachfolgend ein paar sommerliche Eindrücke von meinem Staudenbeet auf dem Tiefgaragendach und dem Topfgarten - mit Schmetterlingsflieder, Rosen, Stauden, Gemüsearten und Kräutern auf und neben der Terrasse.


Wiedersehensfreude im Staudenbeet

Trotz Schneckenangriff im Frühjahr hat sich dieser Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea 'Magnus')
2014 prächtig entwickelt. Auch 2020 knabberten Schnecken am ersten Austrieb, doch das umweltverträgliche Schneckenkorn Ferramol sowie die anhaltende Trockenheit verdarben ihnen den weiteren Appetit.
Stauden sind Pflanzen, die jedes Jahr wieder aus unterirdischen oder ebenerdigen Pflanzenteilen neu austreiben. An einem für die jeweilige Art guten Standort und mit der richtigen Pflege werden sie von Jahr zu Jahr schöner. Im Frühjahr 2014 hatten einige meiner Stauden, vor allem der Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea 'Magnus') während des Austriebs Besuch von Nacktschnecken und es war ungewiss, wie sich das Beet auf dem Tiefgaragendach vor einer Südseiten-Hauswand in diesem Sommer entwickeln würde, da die Purpur-Sonnenhutpflanzen als Leitstauden gepflanzt waren, die das Beet den Sommer über prägen sollten. Doch einer der drei Purpur-Sonnenhüte erholte sich sehr schnell und die beiden anderen kämpften auch erfolgreich und blühten lediglich einige Wochen später, aber dafür länger. Und dank Gräsern, Frauenmantel, Ziersalbei und ein paar im Herbst neu gepflanzten Stauden wie Duftnessel (Agastache Hybride 'Ayala'), Prachtkerze (Gaura), Kugellauch (Allium sphaerocephalon), Taglilien und einigen Staudenarten mehr war das Beet schön dicht bewachsen mit fröhlichen Blüten, die täglich von vielen Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Schwebfliegen besucht wurden. Mehr zu ->> Stauden im Garten (und Kübeln).

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Wiedersehensfreude auch im Kübel- und Topfgarten

Ganz in Weiß und im Kübel: Weißer niedriger
Purpur-Sonnenhut (Echincacea purpurea 'Baby Swan')
und weiße Prachtscharte (Liatris).
Stauden gedeihen auch im Kübel. 2012 habe ich beispielsweise einen weißen Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Baby Swan' zusammen mit der Prachtscharte Liatris spicata in einen Kübel gepflanzt und sie wurden seitdem von Jahr zu Jahr kräftiger und dichter.

Bewährt hat sich bei mir auch das Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides 'Hameln') im Kübel.














Die Dahlien 'Arabian Night' haben den milden Winter
im Balkonkasten draußen überlebt!
Sogar die Dahlien der Sorte 'Arabian Night' vom Vorjahr sind wieder da - obwohl ich vergessen hatte, sie aus dem Balkonkasten zu nehmen und im Keller zu überwintern, wie man es normalerweise macht. Dank des milden Winters haben sie draußen überlebt und setzen nun wieder edle Akzente auf der Terrasse.

Ähnlich erging es mir auch schon mit dem Goldmohn im Balkonkasten und einem Zauberglöckchen Calibrachoa im Topf. Bei beiden hatte ich nicht erwartet, dass sie den Winter überstehen, und ließ das verblühte Gestrüpp nur als Winterversteck für Nützlinge stehen. Aber beide entwickelten sich im Frühjahr zu kleinen Augenweiden.
 ->> Überwinternde Pflanzen auf Balkonien und Terrassien.



Sommerflieder/Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii 'Black Knight')
blühte 2014 sehr reich und hat dementsprechend viele Besucher
wie Schmetterlinge, Hummeln und Bienen.
Besonders reichblühend zeigte sich 2012 auch der Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii 'Black Knight'). Auch er wächst in einem Kübel und kommt damit auch im zweiten Sommer nach der Pflanzung gut zurecht. Er hat allerdings schon eine Höhe von etwa 2,50 m erreicht.
















Gaumenfreuden dank Salat und Kräutern im Topf

Salat kann man problemlos auch im Topf oder im Balkonkasten anbauen
Im Topfgarten auf der Terrasse ernte ich mehr oder weniger das ganze Jahr hindurch Kräuter. Im Winter reduziert sich das hauptsächlich auf Thymian und Rosmarin, aber im Sommer ist natürlich Wachstums- und Erntezeit für Basilikum, Schnittlauch, Petersilie, Rosmarin, Salbei und andere. Neu bei mir war 2014 der Salat im Topf! Die Erntemengen waren nicht groß, aber dafür schmeckt der Salat aus der eigenen Ernte umso besser.

Vorfreude auf Tomaten, Bohnen, Chili und Süßkartoffeln

2014 Jahr testeet ich eine neue Tomatensorte auf ihre Eignung für den Anbau im Kübel: 'Maglia Rose'. Sie hörte bei ca. 90 cm mit dem Wachsen auf und bildet längliche kleine Früchte. Die Ernte war köstlich.
Buschtomate 'Maglia Rosa' - noch sind die Früchte grün.
Ich bin gespannt, wie sie schmecken, wenn sie reif sind.

Die Tomatenpflanze teilte sich den Kübel mit Stangenbohnen der blauen Sorte 'Blauhilde'. Die beiden kämpfen unerwartet stark um Nährstoffe und Wasser und ich musste mit dem Gießen und Düngen ziemlich hinterher sein. Das kann aber auch an der torffreien Blumenerde gelegen haben - möglicherweise war sie weniger aufgedüngt oder verbrauchte bei ihrer Zersetzung selbst mehr Nährstoffe (Stickstoff), als ich es bisher gewohnt war. Es bleibt bei solchen Experimenten nichts anderes übrig, als genau zu schauen und nachzuliefern, was die Pflanzen benötigen.








Süßkartoffel (Ipomea batatas 'Sweet Caroline Purple')
Etwas anders als erwartet, entwickelt sich 2014 die Süßkartoffel. Ich hatte gehofft, sie wurde frühzeitig am Spalier hochklettern, das ich ihr hinten in den Kübel gesteckt hatte, und ganz nebenbei mit rosa Blüten entzücken, doch sie wuchs nur sehr langsam in die Länge und schien lieber am Boden kriechen zu wollen. Blüten zeigten sich auch nicht.












Von ganz alleine taucht seit Jahren die Kapuzinerkresse aus ihren eigenen Samen wieder auf - zum Glück, denn ich mag sowohl ihre Blätter als auch die essbaren Blüten sehr gerne im Salat.
Sie gehört dazu: Kapuzinerkresse - sie blüht bis zum ersten Frost und liefert bis dahin essbare Blüten und Blätter.
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Flexibel und mobil gärtnern

Blumen, Gemüse & Kräuter, Stauden und Gehölze in Töpfen und anderen Pflanzgefäßen anbauen und so Balkone, Terrassen, Dachterrassen, Eingangsbereiche verschönern und/oder für den Selbstversorgeranbau nutzen. Standortgerecht Gartenträume wahrmachen - vom ansprechenden Eingangsbereich über Duft-, Bienen-, Künstlerbalkon bis zur Wohlfühloase und/oder Selbstversorgerterrasse auf dem Dach.

Buchtipp:
Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8







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Sonntag, 8. Juli 2018

Staudenbeet und Topfgarten im Sommer

Mein Garten besteht aus einem Staudenbeet auf einem mit Rasen begrünten Tiefgaragendach und einem Topfgarten, der sich über die Terrasse bis hinein in das Staudenbeet erstreckt. Beide liegen vor einer Südwand und haben ab Mitte des Vormittags bis Abends pralle Sonne. Der Standort ist im Hochsommer nicht ganz einfach zu begrünen, ohne dass alles verwelkt, aber mit der richtigen Pflanzenwahl klappt es doch ganz gut.

Topfgarten trifft auf Staudenbeet

Das Staudenbeet habe ich 2012 angelegt. Allzu viel hat sich im Vergleich zu den letzten beiden Vorjahren nicht verändert - einzelne Pflanzen sind mit der Zeit besonders kräftig geworden wie beispielsweise das Chinaschilf und eine der drei Purpursonnenhutpflanzen, andere wie beispielsweise die Duftnessel konnten sich nicht halten, was dieses Mal wahrscheinlich am Frost lag, denn die Schnecken hatte ich mit punktiertem Ferramol-Einsatz (ungiftiges Schneckenkorn) im Frühjahr ausreichend im Griff.

Taglilien gehören zu den Blumenzwiebelpflanzen.
Purpursonnenhut – eine Freude für Menschen und Nützlinge 


Aus dem Topfgarten gibt es dagegen einiges zu berichten. Der vorletztes Jahr totgeglaubte Schmetterlingsflieder Buddleja davidii 'Black Knight' hat sich inzwischen völlig erholt (die bereits angeschaffte Ersatzpflanze bekam meine Mutter für ihr Beet. Auch das Lampenputzergras 'Hameln' fühlt sich auch im sechsten Jahr in seinem Kübel noch pudelwohl - Platz für Gastpflanzen lässt es allerdings schon lange nicht mehr.

Anders die Bodendeckerrose im Kübel: Sie hatte letztes Jahr schon einen Eisenmangel, weswegen ich sie besonders verwöhnte. Sie schwächelte trotzdem nach dem Winter, aber den Rest geben ihr derzeit seit dem Frühjahr die Vögel: Nicht nur bei der Rose, sondern auch in fast allen anderen Töpfen scharren sie jeden Tag die Wurzeln frei. Die Rose und die selbst ausgesäten Kräuter nehmen das sehr übel, bei anderen Töpfen und Kübeln konnte ich mit Auflagen auf der Pflanzerde das Schlimmste verhindern.

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Etwas traurig bin ich auch, dass die zwar sehr schöne Prachtscharte Liatris spicata die Oberhand im Kübel gewonnen und den zarteren, weißen Purpursonnenhut 'Baby Swan' im sechsten Jahr verdrängt hat. Im Frühjahr waren noch einzelne Blätter zu sehen gewesen, inzwischen aber hat die Prachtscharte der kleineren Konkurrenz das Wasser und die Nährstoffe abgegraben. Ich hätte sie im vergangenen Herbst umtopfen oder trennen müssen – der Platz im Topf war von Anfang sehr klein gewesen.

Neben den schon erwähnten dauerhaften Kübelgästen habe ich auch dauerhafte Gewürzpflanzen in Töpfen und Kübeln: Schnittlauch, Thymian, Salbei und Rosmarin – die jedes Jahr im Frühjahr sehr schön blühen.

Neue Pflanzen im Topfgarten

Mehr Platz mit einem Topfgartenregal


Wie jedes Jahr teste ich auch 2018 wieder neue Arten und Sorten auf ihre Eignung in Pflanzgefäßen wie Töpfe und Kübel.

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Ganz neu ist mein Feigenbaum. Die Sorte heiße 'Violetta' und ich möchte sie draußen vor dem Fenster überwintern. Angeblich hält sie auch -10 bis -15 Grad Celsius aus und braucht keine weitere Pflanze zur Befruchtung. Sie kam im Frühjahr schon ganz gut, aber marmoriert beblättert und mit einer Feigenfrucht bei mir an, hat aber inzwischen viele neue und schönere Blätter sowie neue Früchte bekommen.

Der Fruchtansatz der 'Violetta' ist eine Freude. Ich bin gespannt, wie sie schmecken werden.

Zum ersten Mal in meinem Topfgarten ist das sehr intensiv duftende Griechische Basilikum. Ich habe es schon als Gewürz unter anderem mit Tomaten und Mozzarella ausprobiert und bin ganz begeistert.

Das Griechisches Basilikum ist schön gewachsen und blüht jetzt weiß.

Apropos duftend: Einer meiner Schwerpunkte dieses Jahr sind Duftpflanzen – dazu gehören drei verschiedene Duftgeranien und eine Duftnessel.

Duftnessel, Duftgeranien, Petunien und mehr

Zur weiteren Verschönerung wählte ich eine Pflanzenkombination "Confetti Garden™ Purple Cleopatra" von Gärtner Pötschke* bestehend aus Petunien, Hängepetunien und Verbenen..

Die Tomatensorte, die ich dieses Jahr anbaue, heißt 'Ananastomate'. Diese Fleischtomate ist sehr wüchsig und braucht dementsprechend einen großen Kübel, viele Nährstoffe und Wasser und mehrmals täglich Kontrolle wegen der Vögel, die nach Insekten scharren und die Erde über die ganze Terrasse verstreuen. Am Spalier aufgeleitet habe ich sie dieses Jahr mal mit Einmachgummis. Das klappt bis jetzt recht gut. Ich habe zwar einige Triebe ausgegeizt, die Tomate ansonsten aber nicht streng erzogen, denn sie hat dort, wo sie steht, genug Licht und Wärme.

Die Ananastomate hat in kurzer Zeit mindestens 10 Früchte gebildet


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Dieses Jahr teste ich auch drei neue Chilisorten: 'Bolivian Rainbow', 'Aji Pineapple' und 'Aji Amarillo'.

Die Chilisorte 'Bolivian Rainbow' ist bei mir kleiner als die anderen Sorten, blühte und fruchtete aber als erste.
Einzelheiten zu meinen Pflanzen siehe auch bei Mein Pflanzenarchiv.

Meine Bücher zum Thema:
Tomaten für Garten und Balkon*
auswählen - anbauen - genießen
Eva Schumann
Ulmer Verlag












Paprika & Chili erfolgreich anbauen
*
Eva Schumann
Ulmer Verlag










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Freitag, 25. August 2017

Schattenstauden: Die dunkle Seite Ihres Gartens (Buchvorstellung**)

Schattenplätze im Garten müssen keine tristen Orte sein, die man am liebsten vor den Augen anderer verbergen möchte. Katrin Lugerbauer zeigt in ihrem neuen Buch Schattenstauden: Die dunkle Seite Ihres Gartens*, das 2017 neu im Ulmer Verlag erschienen ist, wie man Plätze im Halb-, Voll- oder lichten Schatten mit den richtigen Pflanzengemeinschaften dauerhaft, pflegearm und sehr attraktiv bepflanzt.

Schattenstauden-Buchcover mit Werbelink zu Amazon.de


Ich habe viele Jahre lang Gärtner und Hobbygärtner beraten - im Fachhandel und in der Informationsstelle einer Versuchsanstalt an der FH Weihenstephan (heute Hochschule Weihenstephan Triesdorf) -, daher weiß ich, dass schattige Plätze vielen Menschen mit Garten oder Balkon Probleme bereiten - den einen, weil ihnen kaum Pflanzen einfallen, die man an einem beschatteten Standort mit wenig bis gar keiner Sonne pflanzen kann, den anderen, weil sie bereits Pflanzen alleine nach optischen Gesichtspunkten ausgewählt und gepflanzt haben und nun Hilfe brauchen, weil diese für den Standort ungeeigneten Pflanzen mickern, krank werden oder gleich eingehen. Sowohl Berater, als auch (Hobby-)Garten- und Balkongestalter dürfen sich freuen, denn Katrin Lugerbauer zeigt in ihrem neuen Buch anschaulich und verständlich, wie Schattenplätze schön und nachhaltig mit Stauden (und Gehölzen) gestaltet werden können.

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Über das Buch
Mein Interesse an Schattenstauden: Die dunkle Seite Ihres Gartens* war vom raffinierten Titel und der unkonventionellen Einbandgestaltung geweckt. Als jemand, die Lesen als Gelegenheit nutzt, es sich auf der Couch seitlich liegend gemütlich zu machen, kommt mir das Flexcover entgegen, da die Bücher dadurch etwas leichter sind. Doch letztendlich kommt es bei jedem Buch auf den Inhalt an.

Lugerbauer setzt in Fortführung der standortgerechten Staudenverwendung nach William Robinson und Karl Foerster auf natürlich wirkende Pflanzengemeinschaften, deren Mitglieder miteinander und mit dem jeweiligen Standort gut zurechtkommen, so dass später auch nur wenig Pflegeaufwand anfällt.

Dabei kombiniert sie Blüten- und Blattschmuckpflanzen mit unterschiedlichem Wuchs, Farben und Formen zu einem harmonischen und relativ pflegeleichten Ganzen. Die überwiegend selbst gemachten Fotos ihrer eigenen Schattenbeete im Buch beweisen, wie gut und nachhaltig ihr das gelingt. Man wünscht sich so einen Platz im eigenen Garten, an dem man sich an heißen Sommertagen erfrischen kann.

Lugerbauers Erfolgsgeheimnis ist die genaue Beobachtung des Standorts verbunden mit dem Wissen über möglicherweise geeignete Pflanzen. Sehr einfühlsam geht sie im Buch
  • sowohl auf die unterschiedlichen Standorte von Halbschatten, lichtem Schatten und Vollschatten ein - die sich nicht nur durch den Faktor Licht voneinander und von sonnigen Standorten unterscheiden können, sondern auch hinsichtlich Boden (natürlicher Mulch durch Blattfall, Humus- und Säuregehalt des Bodens), Kleinklima (Temperatur im Tages- und Jahresverlauf, Luftfeuchtigkeit im Bestand und Ähnliches mehr),
  • als auch auf die Pflanzen, ihre Heimat und ihre Bedürfnisse - Beispiel: Eine Pflanze, die gewohnt ist, im Gebirge unter Schnee zu überwintern, packt den Kahlfrost, der in der Ebene auf eine Wärmeperiode folgen kann, eher nicht - oder nicht ohne Schutzmaßnahmen des Menschen.
Im Buch gibt es zahlreiche Pflanzenlisten für die verschiedenen Schattensituationen zum Nachschlagen, darüber hinaus Bepflanzungsbeispiele/Pflanzengesellschaften für die verschiedenen Standorte mit mehr oder weniger Schatten sowie Tipps für die Gestaltung und Pflege solcher Beete.

Zum Schluss führt Lugerbauer den Leser durch das Jahr der Schattenpflanzen - von den ersten Frühlingsboten, über die Hauptblütezeit, bis zur Herbstfärbung und den Winter. Und da die Beschäftigung mit Schattenstauden anscheinend zu einer Sammelleidenschaft führen kann, nennt sie in einem kleinen Special am Ende noch ein paar Pflanzenschätze für Sammler.

Mein Fazit: Ein interessantes Lese- und praktisches Nachschlagebuch für jeden, der sich mit Schattenstauden beschäftigen oder mehr oder weniger beschattete Standorte dauerhaft und nachhaltig mit Pflanzen gestalten möchte. Vor allem (zukünftigen) Beratern (beispielsweise in Gartencentern), (angehenden) Gartengestaltern, Gartenarchitekten uned Galabauern, die mit der standortgerechten Staudenverwendung an beschatteten Standorten noch nicht so vertraut sind, möchte ich es ans Herz legen. Sehr empfehlenswert!

Über die Autorin
Katrin Lugerbauer ist Geographie- und Deutschlehrerin, aber Natur und Gärten waren immer ein wichtiger Teil ihres Lebens. Seit Jahren gestaltet und betreut sie Staudenbeete an mehreren Standorten in Österreich, wobei es ihr die Schattenbeete besonders angetan haben. Ihre Freude an der Pflanzenvielfalt und ihre Erfahrungen in der Beetgestaltung teilt sie in Gartenbüchern, Fachmagazinen für Pflanzenliebhaber und in ihrem Blog hardy-geranium.blogspot.de.

Über den Verlag
Der Ulmer Verlag** ist seit 150 Jahren und in 5. Generation ein Fachverlag für Gartenbau und Landwirtschaft. Er ist Arbeitgeber für 150 Menschen, bietet derzeit 1.600 lieferbare Bücher (gedruckt und digital) zu Pflanze und Tier an und bringt 25 verschiedene Monats- und Wochen-Zeitschriften heraus. Unter den Büchern sind auch Schulbücher für Auszubildende und Lehrbücher für Studierende, unter den Fachzeitschriften sowohl solche für die gärtnerische und landwirtschaftliche Berufspraxis, als auch solche für Hobbygärtner und Heimtierhalter - wobei die einen gerne bei den anderen mitlesen und umgekehrt.

Schattenstauden: Die dunkle Seite Ihres Gartens*
von Katrin Lugerbauer
Ulmer Verlag**, Stuttgart 2017
168 S., 137 Farbfotos, 8 Zeichnungen,
Maße: 24,5 x 1,7 x 25 cm, Flexcover
ISBN 978-3-8001-0831-2

* Werbelink
** Ich habe vom Verlag ein kostenloses Rezensionsexemplar erhalten.


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Freitag, 7. April 2017

Frühlingserwachen im Garten, auf Balkon und Terrasse



Der Winter war bei uns kurz aber heftig - mit viel Schnee und sehr tiefen Temperaturen.



Auch diesen Winter hat sich eine Wühlmaus im Rasen auf dem Tiefgaragendach verlustiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das für sie eine Freude war, so niedrig wie die Erdauflage ist. Inzwischen hat sie sich wieder zurückgezogen - vermutlich in die Streuobstwiese beim Nachbarn.



Die Flechten an den Obstgehölzen haben sich im Winter noch malerischer gefärbt. Zum Glück sind Flechten nicht schädlich.

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Dann begannen die Spätwinterblüher aus Blumenzwiebeln zu blühen: hier ein paar Schneeglöckchen, dort ein paar Krokusse. Die Krokussorte Crocus tommasinianus 'Ruby Giant', die ich im vergangenen Spätherbst in den Rasen gepflanzt hatte, blühte als letzte (im Bild). Gleichzeitig wurden die Gänseblümchen immer mehr und wandelten den Rasen in eine Gänseblümchenwiese.



Die Küchenschelle Pulsatilla, auch Kuhschelle genannt, mag offensichtlich ihren trockenen Platz neben einem kräftigen Rosenstrauch. Dieses Jahr blühte sie üppiger denn je.



Der Schnittlauch begann mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen zu treiben. Der Thymian auch, doch der wurde von mir mit der Schere gestutzt, damit er kompakt bleibt.

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Rosmarin und Salbei hatten wieder ihren geschützten Winterplatz direkt vor einem bodentiefen Fenster und haben den Winter ebenfalls gut überstanden. Normalerweise würde man sie aber wie Kübelpflanzen überwintern, beispielsweise in einem Gewächshaus. Die mehrjährigen Pflanzen in Töpfen und Kübeln musste ich selbst im Winter draußen gelegentlich gießen, richtig durstig wurden sie dann mit der Frühlingssonne.



Auch die Stauden, die im Sommer blühen sollen, sind gut über den Winter gekommen und treiben schon schön aus. Die tiefen Temperaturen im Januar und das trockene Wetter danach haben zwar die Schnecken reduziert, aber bei Duftnessel und Purpursonnenhut (im Bild) habe ich sicherheitshalber etwas umweltverträgliches Schneckenkorn gestreut, damit sie nicht, wie 2014, bei feuchtem Wetter von Schnecken innerhalb einer Nacht niedergemäht werden.



Von den Tulpen blühten als erste die ‚Peer Gynt‘, sie gehört zu den Überraschungseiern, die ich im Herbst 2012 gepflanzt hatte. Von den ursprünglich 20 Stück dieser Romantischen Tulpenmischung ('Peer Gynt' und 'Purple Flag') sind nur noch etwa die Hälfte übrig. Zu den allgemeinen Gründen, warum Blumenzwiebeln weniger werden, kommt bei uns noch die dünne Erdauflage dazu, denn dieses Beet befindet sich auf dem Tiefgaragendach – die Zwiebeln drücken sich oft selbst aus dem Boden und vertrocknen dann oder werden Opfer von tierischen Feinschmeckern.



Die Gelben Narzissen läuteten letzte Woche den Frühling offiziell ein,


gefolgt von den etwas späteren Tulpensorten wie den lilienblütigen 'Purple Dream',




von Traubenhyzinthen Muscari und



und weißen Engelstränen-Narzissen Narcissus 'Thalia'.

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Seit wenigen Tagen blüht auch die Wildkirsche am Grundstücksrand. Sie ist Teil einer wilden Hecke, die mit dem Alter sehr groß geworden ist - zu meiner Freude, weil sie im Sommer für einen grünen Blick und für Privatsphäre sorgt und zur Freude der Vögel, die sich dann über die reifen Früchte hermachen.

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