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Mittwoch, 6. März 2024

Schöner Garten das ganze Jahr

Seit der Garten zum erweiterten Wohnraum wurde, soll er auch das ganze Jahr schön sein, nicht nur in den Sommermonaten. Aber wie stellt man das an? Hier ein paar Ideen für Garten, Balkon und Terrasse. (aktualisiert 10.06.2023)

Start in den Frühling mit Farbtupfern aus Blumenzwiebeln und Knollen,
die man im Herbst gepflanzt hat.

Leitidee für den Garten

Bei der Gestaltung des Gartens oder eines Gartenbereichs ist es hilfreich, sich an einer Leitidee zu orientieren, die im Idealfall mit dem Haus, seinen Bewohnern und der Umgebung harmoiert und zu der auch die Gartenmöbel und die Gartendeko* passen.

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Von welcher Art Garten fühlt man sich am besten repräsentiert: von einem Naturgarten, einem Garten für heimische Tiere, Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten, um die Artenvielfalt zu fördern, einem Bauerngarten mit einem Gemisch aus Kräutern, Gemüsen und Schnittblumen, einem Selbstversorgergarten mit viel Gemüseanbau, einem Künstlergarten, in dem man sich vor allem kreativ austoben kann, einem verwunschenem Märchengarten? (Natürlich lässt sich das auch kombinieren oder man kann unterschiedliche "Gartenräume" einrichten.)

Ausdauernde Pflanzen (Gehölze, Stauden, Blumenzwiebelpflanzen und Gräser) bringen Freude über Jahre. Man kann sie direkt ins Beet oder wie hier in Kübel pflanzen.
Ein Garten (ebenso wie ein Balkon oder eine Terrasse) ist auch eine Visitenkarte der Besitzer: Will man modern und minimalistisch herüberkommen, mit Farbenpracht und Opulenz beeindrucken, die eigene Gemüse-Autarkie oder die ökologische Verantwortung in den Vordergrund stellen und vor allem ein Refugium für gefährdete heimische Pflanzen und Tiere haben? Was auch immer man persönlich wählt, kombiniert oder in unterschiedlichen Bereichen des Gartens verwirklicht: Ist das auch der Garten, in dem man sich wohlfühlt, entspannen oder feiern möchte?

Flexibel und mobil ist man mit Pflanzen in Töpfen, denn man kann die aktuell schönsten auffällig und die "ruhenden" etwa abseits platzieren. 
Hier ist es eine einjährige Sommerblumenbepflanzung im Kübel, die eine langweilige Terrasse verschönert.
Hingucker und Frühjahrsfutterpflanze für Bienen im Mai: Allium aflatunense 'Purple Sensation' - Purpurviolette Zierlauch-Sensation im Staudenbeet (lässt sich auch gut im Kübel kultivieren)

Bedürfnisse der Pflanzen


Wenn Stauden und Gehölze zu ihrem Standort passen, werden sie von Jahr zu Jahr schöner. Das Motto der Bepflanzung dieses kleinen Beetes (im Bild nur ein Ausschnitt davon) auf einem sonnig-heißen Tiefgaragendach war "Präriestaudenflair". Das Gartenjahr beginnt jährlich mit einigen Krokussen und Tulpen gefolgt von reichlich Allium-Blütenkugeln und geht in diesen Sommerflor über. Von rechts: Prachtkerze Gaura (weiß), Purpur-Sonnenhut Echinacea (pink), Frauenmantel Alchemilla (gelbgrüne Blütenstände) und Chinaschilf Miscanthus. Im Herbst liefern dann blühende Stauden-Herbstastern (violett und pink) und ein paar verirrte Kapuzinerkressen (einjährig, gelb bis tief orange) die letzten Farbakzente.
Egal, welchen Stil man wählt: Wer sich späteren Ärger mit Krankheiten und Schädlingen ersparen will, achtet bei der Pflanzenauswahl darauf, dass die Pflanzen zu den gegebenen Lichtverhältnissen, zum Klima und zum Boden passen. An Schattenplätze sollte man nur Pflanzen setzen, die mit fehlender Sonne zurechtkommen, dagegen benötigen sonnenhungrige Pflanzen einen sonnigen Platz. Dazwischen gibt es viele Pflanzenarten, die mit mehr oder weniger viel Sonne zurechtkommen. 

Ebenso: An zugige Plätze gehören nur solche Pflanzen, die auch an ihrem Naturstandort Wind ausgesetzt sind, das gilt entsprechend auch für den Salzgehalt der Luft - nicht jede Pflanze kommt mit salzhaltigen Meeresbrisen zurecht.

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Auch der Boden spielt eine wichtige Rolle: Ist er wasserdurchlässig und neigt zu Trockenheit oder ist er sehr feuchtigkeitspeichernd? Ist er sauer, neutral oder basisch? Pflanzen haben Vorlieben, wer sie ignoriert, muss eventuell dafür büßen. Andererseits ist eine Freude des Gärtnerns auch Experimentieren und oft wird man von der Anpassungsfähigkeit mancher Pflanzen überrascht.

Fazit: Pflanzen sind nicht einfach hübsche Dekoration, sondern die Arten haben sich über lange Zeiträume, an bestimmte Standorte angepasst und gedeihen überall dort mit großer Sicherheit, wo es so ähnlich ist.

Doch mit Pflanzen im Kübel lassen sich Bereiche nicht nur saisonal aufhübschen. Auch ausdauernde Stauden sowie Gemüse und Kräuter kann man in Pflanzgefäßen kultivieren. Fast alle Gartenträume lassen sich so auch auf Balkon und Terrassse umsetzen.
Bestäuber wie Honigbienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele andere Insekten sorgen nicht nur dafür, dass wir Obst und Fruchtgemüse essen können, sondern auch für die Samenbildung vieler Pflanzenarten und damit für deren Erhalt.

Schöner Garten zu jeder Jahreszeit

Ein Tipp, damit der Garten immer einen guten Eindruck macht: An Highlights für jede Jahreszeit denken!

Zum Spätwinter und Frühjahr gehören Krokusse, Winterlinge, Märzenbecher, Tulpen, Narzissen und andere Frühblüher, die im Herbst davor als Zwiebeln gepflanzt werden. Verstreut gesetzt vermitteln sie ein Bild von bunter Fröhlichkeit. Mehr Eindruck macht geballte Farbkraft (Horste jeweils einer Art/Sorte) an ausgesuchten Plätzen, auf die der Blick gelenkt werden soll.

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Bei den Sommerblühern, die nicht durchgehend den ganzen Sommer blühen, sollte die Blütezeit etwas voneinander versetzt liegen, sodass immer ein Hingucker da ist, der dem Garten Glanz verleiht - und die Bienen freuen sich auch über den beständigen Futternachschub. Einzelne Gehölze, Gräser oder Stauden mit dunklem Laub lassen den Garten lebendiger wirken.

Am nachhaltigsten sind (abgesehen von Gehölzen) Stauden, da sie über Jahre an ihrem Platz bleiben, jährlich wieder aus der Erde brechen und sich mit der Zeit weiterentwickeln. Aber wer an bestimmten Stellen von Jahr zu Jahr abwechseln und trotzdem klotzen möchte, kann auch mit einjährigen Pflanzen was her machen.

Die Spinnenblume ist eine einjährige Pflanze, die von Juni bis zum Frost blüht. Man kann sie mit anderen Sommerblumen und mit Stauden zusammenpflanzen.
Wer viele Schmetterlinge im Garten möchte, sollte nicht nur an die Schmetterlingspflanzen denken, sondern dass deren Jungtiere, die Raupen, ganz andere Vorlieben habe. Mehr dazu bei Wer Schmetterlinge im Garten möchte, muss auch Raupen aushalten.
Herbstblühende Stauden wie Alpenveilchen, Herbstzeitlose, Winterkrokus und Astern, Gehölze mit Fruchtschmuck im Herbst wie Feuerdorn und Zierapfel oder solche mit intensiver Laubfärbung im Herbst wie Ahorn, Eberesche, Felsenbirne, Amberbaum und Birke zaubern eine schöne Herbststimmung. Im Trend liegen auch Lampenputzergräser und Chinaschilf, deren wogende Halme und Blütenstände einem Staudenbeet oder einem Bereich eine besondere Ausstrahlung verleihen.

Die leuchtenden Früchte des Feuerdorns setzen im Herbst schöne Akzente in Rot, Orange oder Gelb und bieten Vögeln reichlich Winterfutter. Seine Dornen schützen Vogelnester vor Hunden, Katzen und Mardern.
Die Jungfernrebe überwuchert und verschönert die graue Mauer das ganze Jahr, aber im Herbst dreht sie richtig auf!

Winterblüher wie Winterschneeball, Seidelbast, Zaubernuss, Winterjasmin, Christrose und Winterheide sowie der Reif an strukturgebenden Gehölzen, Stauden und Gräsern verwandeln den Garten in ein Winterwunderland.

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Zeit im Garten genießen

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Wenn man sich bei der Auswahl der Gartenmöbel, Pflanzgefäße und Gartendeko an seine Leitlinie erinnert, schafft man stimmige, einladende Bereiche zur Erholung und zum Feiern.

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Samstag, 17. Februar 2024

Die Frühlingsboten: Pflanzen aus Blumenzwiebeln, Knollen und anderen unterirdischen Pflanzenorganen

Nach der kalten, lichtarmen Herbst- und Winterzeit werden sie sehnsüchtig erwartet: Winterlinge, Schneeglöckchen, Krokusse. Diese Spätwinter- und Vorfrühlingsblüher sind die ersten kleinen Farbtupfer im Beet und auf dem Balkon und sie versprechen uns, dass die trüben Zeiten bald vorbei sein werden und dass das wundervolle Sprießen, Ergrünen und Erblühen des Frühlings unmittelbar bevorsteht. Sie sind auch die ersten Nahrungsquellen für Honigbienen, Hummeln und andere Bestäuberinsekten, die ab etwa 10 °C fliegen und sich auf die Suche nach Nektar und Pollen machen. Vorfrühlings- und Frühlingsblüher kurz vorgestellt (zuletzt bearbeitet am 17.2.2024).

Winterlinge und Schneeglöckchen sind meist die ersten Frühlingsboten im Beet, aber die frühen Krokusse sind ihnen dicht auf den Fersen.

In manchen Jahren und abhängig von der Region liegt die Vegetation im Februar noch völlig unter Eis und Schnee versteckt, in anderen Jahren oder in anderen Gegenden freut man sich dann schon an den ersten Schneeglöckchen und Frühlingsboten.

Standort und Wetter
Es gibt Standorte, an denen sich die ersten Vorfrühlings- und Frühlingsblüher regelmäßig als erstes zeigen - das hat mit der dem örtlichen Klima und Kleinklima, der Höhenlage und dem Sonnenlauf (Nord- oder Südseite vom Haus, Neigungsrichtung bei Hängen) zu tun. In manchen Jahren sieht man, dass die Großwetterlage aber auch alles umkehren kann. Beispielsweise lag Nordrhein-Westfalen 2017 noch einmal unter einer Schneedecke, während man in Teilen Bayerns schon im Garten aktiv werden konnte. Normalerweise ist das eher umgekehrt. Aber auch in Bayern hatte sich in dem Jahr einiges verkehrt: Normalerweise blüht bei mir alles zwei bis drei Wochen früher als bei meiner Mutter, denn ich wohne nördlich von München, 448 m über Normalhöhennull (ü. NHN), während meine Mutter nahe der Alpen in höherer Lage bei 539 m ü. NHN wohnt. Und trotzdem blühten bei ihr beispielsweise 2017 schon die ersten Schneeglöckchen, während bei mir noch keinerlei Anzeichen von Frühlingsboten zu erkennen waren. (Vermutlich lag es daran, dass sich der Fön am Alpenrand besser durchgesetzt hatte, während wir nördlich von München oft den ganzen Tag - aber zum Glück nicht jeden Tag - im Nebel gefangen blieben.

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Vorfrühlings- und Frühlingsblüher

Es gibt zwar einige winterblühende Gehölze wie der rosarot blühende, duftende Winterschneeball und die gelbrot blühende Zaubernuss und sogar winterblühende Stauden wie die Christrose, aber unter Frühlingsboten versteht man vor allem die Vorfrühlings- und Frühlingsblüher aus der Pflanzengruppe der Stauden - diese Pflanzen überwintern meist unterirdisch, beispielsweise als Blumenzwiebeln (Schneeglöckchen, Krokusse etc.), Knolle (Winterlinge) oder anderen Wurzelspeicherorganen (Primeln etc.) und treiben im Frühjahr aus. Ebenfalls früh blühen manche Hornveilchensorten, wenn der Winter nicht allzu kalt war und sie ihn draußen überlebt haben. Wenn ihnen ein Standort behagt, säen sie sich auch selbst aus.

Manche Hornveilchen(Viola cornuta) sind ebenfalls frühblühend, auch abhängig von der Aussaat oder Pflanzzeit im Vorjahr. Meine Hornveilche haben sich selbst im Rasen um meine Terrasse ausgesät und blühten 2024 bereits Mitte Februar. Zu der Zeit gibt es im Handel auch vorgetriebene, blühbereite "Ice Babies" im Topf zu kaufen, bespielsweise bei Gärtner Pötschke*.
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Wann werden Stauden und die früh blühenden Blumenzwiebeln und Knollen gepflanzt?
Die Hauptpflanzzeit für die Spätwinter- und Frühlingsblüher sind September und Oktober, sommerblühende Blumenzwiebelpflanzen werden zu anderen Zeiten ausgepflanzt, siehe auch Blumenzwiebeln bei hobbygarten.de.
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Solange es im Herbst noch mild ist, verändern sich diese Blumenzwiebeln und Knollen kaum, denn sie haben beim Einziehen keimhemmende Stoffe ausgebildet, die verhindern, dass sie treiben, bevor der Winter da war. Erst wenn sie eine bestimmte Zeit lang niedrigen Temperaturen ausgesetzt werden, bauen sich diese austriebshemmenden Stoffe ab und sie reagieren auf Wärme mit dem Austrieb. Jede Blumenzwiebelart und Sorte benötigt eine bestimmte Wärmeeinwirkung, damit sie mit dem Austrieb beginnt - die Vorfrühlingsblüher wie Schneeglöckchen weniger als Frühlingsblüher wie Tulpen.

Wann ist eigentlich Frühlingsanfang?
Für den Frühlingsanfang gibt es verschiedene Definitionen: Für die Metereologen beginnt der Frühling auf der Nordhalbkugel der Erde am 1. März eines jeden Jahres. Die Astronomen legen den Frühlingsanfang auf den Zeitpunkt der ersten Tag-und-Nachg-Gleiche des Jahres, kalendarisch fällt das bei uns je nach Jahr auf den 20. oder 21. März. Dieses Jahr wird die Tag-und-Nachtgleiche auf den 20. März 11:28 MEZ fallen. Biologen und Ökologen dagegen haben keine Sternenkonstellation und auch kein festes Datum, an denen sie sich orientieren, sie unterteilen den Frühling in Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling und die sind da, wenn man bestimmte Phänomene in der Natur feststellen kann: Die Blüte von Schneeglöckchen und Haselnuss läuten den Vorfrühling ein. Der Erstfrühling beginnt mit der Forsythienblüte, der Vollfrühling mit dem Blühbeginn von Apfelbäumen. Phänologisch gesehen beginnt der Frühling an jedem Standort und in jedem Jahr zu einem anderen Zeitpunkt. Mehr zu den → Jahreszeiten

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Nach der Blüte werden Samen ausgebildet und die Nährstoffe aus den Blättern und Stängeln werden in die Zwiebel/Knolle umgelagert. Am Ende sieht man oberirdisch nur noch die dürren Reste.

Was tun, wenn man im Herbst keine Blumenzwiebeln gepflanzt hat: Instant Gardening

Im Spätwinter und Frühjahr werden von manchen Gärtnereien auf dem Markt, in Gartencentern und Baumärkten sowie in Online-Shops wie Gärtner Pötschke* und auf Händler-Plattformen wie Amazon.de* blühbereite Frühlingsboten als Pflanzen in Töpfen angeboten.
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Wer die Pflanzung im Herbst verpasst hat, kann im Vorfrühling und Frühling vorgetriebene Blumenzwiebelpflanzen und andere blühreife oder blühende Stauden kaufen. Man muss sie dann nur noch in größere Gefäße oder ins Gartenbeet pflanzen. Allerdings sollte man beim Kauf fragen, ob die vorgetriebenen Pflanzen abgehärtet genug für draußen sind, falls noch Fröste angesagt sind und keine Zeit zum Abhärten bleibt. Beim Auspflanzen muss man vorsichtig vorgehen: Die Wurzeln dürfen nicht beschädigt werden, Pflanzgefäße müssen ein Abzugsloch haben, auf Untersetzer sollte man bei Regen verzichten (Staunässegefahr).

Man kann die verblühten Blumenzwiebelpflanzen nach der Blüte einlagern oder ins Beet pflanzen. Mehrjährige Stauden werden ins Beet gepflanzt, wenn man sie nach der Blüte nicht mehr in der Schale haben mag.

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Frühlingsboten kurz vorgestellt


Manchmal trifft beides zusammen: Schnee und Schneeglöckchen.

Schneeglöckchen (Galanthus) sind die Frühlingsboten schlechthin, deshalb werden sie auch Frühlingsglöckchen und Schnee-Durchstecher genannt. Die Wildarten stehen unter Artenschutz, aber es gibt etwa 800 gezüchtete Schneeglöckchensorten. Vorsicht: Alle Pflanzenteile sind giftig und sollten nicht gegessen werden.

Leuchtend gelb lachen die Blüten dieser Knollenpflanze Winterling ab Februar/März
über ihrem grünen Laub - übrigens nur bei Sonnenschein.
Der Winterling (Eranthis hyemalis) wird am besten als Knolle im Herbst gepflanzt, denn bei einer Aussaat müsste man einige Jahre bis zur ersten Blüte warten. Qualitäts-Knollen (wie auch -Blumenzwiebeln) haben bereits eine Mindestgröße erreicht, dank der sie dann nach dem Winter blühfähig sind. Am besten gedeiht der Winterling auf nährstoff- und humusreichem Lehmboden im lichten Schatten. Vorsicht: Alle Pflanzenteile sind giftig und nicht zum Verzehr geeignet!

Ausgebüxte Primel
Primeln sind Stauden, die jedes Jahr aus den Wurzeln wieder austreiben - jedenfalls, wenn man sie an einen geeigneten Standort in den Garten pflanzt. Zu den früh blühenden Arten gehört die Karnevalsprimel Primula vulgaris ssp. sibthorpii, die Kissenprimel Primula vulgaris, die Wald-Schlüsselblume Primula elatior und die Kugel-Primel Primula denticulata.

Primeln büxen gerne aus (Bild rechts): Hier sind Samen vom anliegenden Garten auf die Straße gelangt und haben in einer Ritze gekeimt.

Manche Primelarten wie die Echte Schlüsselblume werden als Heilpflanze, beispielsweise als Tee gegen Erkältungskrankheiten, genutzt. Doch Vorsicht: Andere Arten können allergische Hautreaktionen (beispielsweise Alpenaurikel und Becherprimel), Vergiftungserscheinungen oder andere Symptome auslösen.

Krokus 'Ruby Giant'
Krokusse blühen ab etwa Februar. Sie gehören zu den Schwertliliengewächsen. Zu den frühesten Arten gehört der weiß blühende Crocus chrysanthus, besonders lange blüht der gelbe Taschkent-Krokus Crocus korolkowii.

Der Elfen-Krokus Crocus tommasinianus 'Ruby Giant' (Bild links) blüht ab Februar und ist mit seinen großen Blüten besonders auffällig.

Der Safran-Krokus Crocus sativus, aus dem das kostbare Gewürz gewonnen wird, ist übrigens kein Frühblüher, sondern ein im Herbst blühender Krokus (Vorsicht: nicht mit der sehr giftigen Herbstzeitlose verwechseln).
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Traubenhyazinthen schwärmen gerne aus.
Traubenhyazinthen (Muscari) gehören zu den Spargelgewächsen, es gibt sie weiß und blau blühend. Sie verbreiten sich gerne im gesamten Garten und in der weiteren Umgebung.

Unter dem dichten Laub von Traubenhyazinthen (Bild rechts) bleibt es feucht, weshalb sich dort gerne Nacktschnecken verstecken. Falls man Pflanzen in der Nähe hat, die gerne von Schnecken gefressen werden, sollte man sie hier regelmäßig absammeln.

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Weitere Frühlingsboten sind Alpenveilchen, Märzbecher und die kleine Iris (Iris danfordiae). Ab März blühen dann schon die ersten Narzissen und Tulpen, je nach Sorte, Standort und Witterung etwas früher oder später.

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Weitere Informationen
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Sonntag, 17. September 2023

Blumenzwiebeln pflanzen

Ab September ist Pflanzzeit für viele Blumenzwiebeln und Stauden. Tipps zum Blumenzwiebeln-pflanzen. (zuletzt aktualisiert am 17.9.2023)

Frühlingsboten wie Schneeglöckchen und Krokusse sind die ersten Lichtblicke am Ende des Winters. Sie werden im Herbst gepflanzt. Im September ist die Auswahl an Frühlingsboten und Frühlingsblüher in den Gartenfachgeschäften am größten.
 
Wer sich im Spätwinter und Frühjahr an Krokussen, Schneeglöckchen, Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Zierlauch (Allium aflatunense "Purple Sensation") und anderen erfreuen möchte, der muss jetzt fleißig werden - denn von September bis zum späten Herbst ist Blumenzwiebelpflanzzeit für diese Frühlingsboten bzw. Frühlingsblüher.


Die meisten Blumenzwiebeln kann man auch in Kübel pflanzen und so Balkon, Terrasse und den Eingangsbereich im Spätwinter/Frühjahr verschönern.
Blumenzwiebeln pflanzen: Frühblühende Wildtulpen
gedeihen auch im kurzen Rasen
Man teilt die Blumenzwiebeln zwar nach ihrer Blütezeit ein, aber wann sie dann tatsächlich blühen, hängt vom Standort und vom Wetterverlauf im Frühjahr ab. In warmen Jahren vergehen die Blütezeiten der verschiedenen Arten wie im Zeitraffer und die Sorten geben sich die Klinke in die Hand, in anderen Jahren kann man die einzelnen Phasen und Blütezeiten länger genießen.

Meiner Erfahrung nach spielt auch die Pflanzzeit eine Rolle: Wenn man sehr spät pflanzt (Mitte Dezember oder später), blühen viele Blumenzwiebelarten zwar trotzdem noch, aber später - manche allerdings gar nicht. 

Blumenzwiebeln kann man man zwar auch in Baumärkten und Supermärkten kaufen, doch mehr Auswahl an Arten und Sorten hat man im Gartenfachgeschäft und Gartencenter.

Blumenzwiebeln, die im Spätwinter (ab Februar) blühen - Frühblüher, Frühlingsboten

Schneeglöckchen (Galanthus nivalis, Galanthus elwesii)
Schneestolz (Chionodoxa luciliae)
Winterling (Eranthis hyemalis)
Alpenveilchen (Cyclamen ssp.)
frühe Krokusse/Wildkrokusse (Crocus ssp.)
Zwergnarzissen und Narzissen-Wildformen (Narcissus bulbocodium und andere)

Diese Blumenzwiebelpflanzen gedeihen gut in Steingärten, unter laubabwerfenden Bäumen und im kurzen Rasen. Cyclamen mögen lichten Schatten, beispielsweise unter unbelaubten Sträuchern und Bäumen. Wichtig ist allen ein durchlässiger Boden.

Von Narzissen gibt es früh und spät blühende Arten und Sorten.

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Blumenzwiebeln für den Frühling (Blüte ab ca. März)

Blaustern (Scilla bifolia u. a.)
Krokusse - Gartensorten, großblumige Sorten
Narzissen (Narcissus ssp.)
Märzenbecher (Leuconum vernum) 
Traubenhyazinthen (Muscari botryoides) 
Tulpen - Wildtulpen, Zwergtulpen, Kaufmaniana-Hybriden

Die meisten dieser Arten und Sorten pflanzt man in (Stauden-)Beete oder in Kübel mit guter, durchlässiger Garten- oder Blumenerde.

Blumenzwiebeln für den späteren Frühling (ab ca. April, in manchen Jahren schon ab März)

Hyazinthen (Hyacinthus ssp.)
Puschkinia (Puschkinia scilloides und andere)
Kaiserkrone (Fritillaria imperialis)
Frühe Tulpen (Tulipa ssp. und Sorten)

Diese etwas späteren Arten und Sorten gedeihen am besten in (Stauden-)Beeten und in Kübeln. Hohe Sorten kann man bei Bedarf mit Staudenhaltern stützen.

In einem warmen Frühjahr geben sich die mittelfrühen und
die späteren Sorten die Klinke in die Hand.
Blumenzwiebeln, die ab Mai blühen (in sehr warmen Jahren ausnahmsweise bereits ab Ende März/April)

Knotenblume (Leucojum aestivum)
Darwintulpen, lilienblütige Tulpen, Cottagetulpen und andere

Diese späten Arten und Sorten pflanzt man am besten in
(Stauden-)Beete oder in Kübel. Viele von ihnen sind hoch wachsend und legen sich bei Starkregen oder Wind leicht um. Hohe Sorten kann man bei Bedarf mit Staudenhaltern stützen.





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Blumenzwiebeln pflanzen - wie pflanzen und wie tief pflanzen

In kleinen Gruppen gleichartiger Blumenzwiebelarten und -sorten gepflanzt, wirken Blumenzwiebelpflanzen am natürlichsten und kommen am besten zur Geltung.

Blumenzwiebeln werden etwa doppelt so tief gepflanzt, wie sie dick sind. Zum Pflanzen eignen sich ein Pflanzholz, eine Pflanzschaufel oder ein spezieller Blumenzwiebelpflanzer.

Blumenzwiebeln mögen durchlässigen Boden. Bei schwerem, nassen Boden treiben sie oft nicht. Einen schweren Boden kann man durchlässiger machen, indem man Sand und etwas Kompost einarbeitet. Ist ein Boden jedoch ständig zu nass, weil sich in der Tiefe eine stauende Schicht befindet, dann reicht das nicht aus - hier könnte nur eine professionelle Dränage (GaLaBau-Firma) helfen.

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Da Narzissen giftig sind und Blumenzwiebeln chemisch behandelt sein können, arbeitet man beim Blumenzwiebelpflanzen am besten mit Handschuhen und atmet auch den Staub nicht ein. Auch Kinder sollten entsprechend angeleitet werden bzw. hält man kleine Kinder von Blumenzwiebeln und Narzissen fern.

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Freitag, 26. Mai 2023

Blüten für Bienen und andere (Nützlinge/Insekten)


Schwebfliege an einer Rosenblüte (Kartoffelrose)
Viele sogenannte Nützlinge, wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen sowie auch andere Insekten ernähren sich von Blüten-Pollen und/oder sammeln Blüten-Nektar. Der Pollen liefert ihnen Eiweiß - der ist wichtig für ihre Jungenaufzucht - und der Nektar ist für sie eine Energiequelle und wird außerdem von Honigbienen in Honig umgewandelt. Aber finden unsere Nützlinge beziehungsweise andere Insekten noch genug? Und was kann man als Hobbygärtner tun, um ihnen zu helfen sowie die Artenvielfalt zu unterstützen? (zuletzt aktualisiert am 26.5.2023)

Es ist wichtig, dass unsere Nützlinge und andere Insekten genügend geeignete Blüten als Futterquellen für Nektar und Pollen angeboten bekommen, denn wir brauchen sie: Bienen, Hummeln und viele andere Insekten sind für die Bestäubung zahlreicher Obst- und Gemüsearten sowie vieler landwirtschaftlicher Kulturen entscheidend; die Jungtiere der Schwebfliegen und der Florfliegen sind fleißige Blattlausvertilger und auch andere "Nützlinge" haben wichtige Aufgaben im Ökosystem.

Nützlinge versus Artenvielfalt

Insekten und andere Lebewesen in Nützlinge und Schädlinge einzuteilen, ist heute eine überholte Sichtweise. Zwar helfen manche Insekten dem Menschen in Gartenbau, Landwirtschaft und Forst ganz offensichtlich - wie Honigbienen durch ihre Honigproduktion sowie die Bestäubung beispielsweise von Obst und Fruchtgemüse (Tomaten, Paprika/Chili und ähnliche), während andere Schaden anrichten und sogar die Ernte vernichten können, doch die Wahrheit ist wesentlich komplexer. So leisten auch Wildbienen und Hummeln, viele weitere Insekten und sogar manche Säugetiere "Bestäubungsarbeit". Andere Insekten sind nützlich in dem einem Entwicklungsstadium (beispielsweise als Bestäuber im Erwachsenenstadium), aber aus Sicht des Nahrungsmittelanbaus schädlich in einem anderen (als pflanzenfressende Larve). Manche, wie der Ohrwurm, sind mal nützlicher Blattlausvertilger, bei Blattläuseknappheit aber auch pflanzlicher Kost nicht abgeneigt. Aber vor allem sind alle - Nützlinge, Schädlinge und andere Lebewesen - Bestandteile von großen und kleinen in vielen Richtungen miteinander verbundenen Untersystemen des großen Ganzen. Alles hängt voneinander ab - Habitate von einander, in jedem Habitat wiederum das oberirdische und das unterirdische System. Nützliche Insekten (Insektenfresser) gibt es nur, wenn es Futter für sie gibt - das sind meit schädliche Insekten, die sich schnell vermehren. Auch viele Vögel sind ganz oder zeitweise auf Insekten und deren Larven angewiesen - und ohne Insekten gäbe es viele Vögel und andere weiter oben in der Nahrungskette stehenden Tiere - zu denen auch wir Menschen gehören - nicht.


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Gerade in Zeiten, wo es Nützlingen (und anderen Lebewesen) in der Landwirtschaft durch Monokulturanbau und Pestizide vielerorts schwer gemacht wird, haben wir HobbygärtnerInnen eine besondere Verantwortung und sollten zum Schutz der Nützlinge und der Artenvielfalt allgemein unseren Beitrag leisten - indem wir möglichst nichts tun, was Bienen, Hummeln und anderen schadet, und ihnen statt dessen in unseren Gärten, auf den Balkonen und Terrassen (siehe → Topfgärten) Blüten anbieten, die sie gut ernähren und stärken. (Und wer Schmetterlinge mag, der sollte auch daran denken, dass deren Jungstadien, die Raupen, auf ganz andere Futterpflanzen angewiesen sind, siehe Wer Schmetterlinge im Garten mag, muss auch Raupen aushalten.)

Aber welche Blüten sind die richtigen?

Dieser Lavendel ist winterhart und blüht jedes Jahr wieder - auch im Topf. Die Bienen lieben ihn.

Blüten für Bienen & Co.

Unsere Balkone, Terrassen und Gärten sind oft sehr prächtig und bunt, aber sind auch ausreichend viele gute Pollen- und Nektarlieferanten dabei? Ich habe beispielsweise jedes Jahr eine sehr bunte Terrasse mit zahlreichen Kräutern, Gemüsen, einfachen Sommerblumen, Stauden, aber auch mit einigen "hochgezüchteten" Blumen wie den Zauberglöckchen, meist Hybridsorten - wobei Hybriden nicht grundsätzlich schlechte Pollen- und Nektarlieferanten sein müssen; ich sehe oft Hummeln an den Zauberglöckchen, doch wird bei der Züchtung von Blumensorten für den einjährigen Anbau i. d.  R. nicht auf die Fruchtbarkeit und damit die Qualität als Pollenspender oder Nektarpflanze für Bestäuber geachtet.

Hummel im Anflug auf Salbeiblüten

Wenn ich beobachte, welche meiner Pflanzen besonders gerne von Nützlingen besucht werden, dann sehe ich Bienen besonders häufig am reichlich blühenden Thymian - das ist wenig überraschend, denn Thymian gilt als Lockpflanze für Bienen. Doch auch Lavendel, Schmetterlingsflieder (Buddleja) und den Spierstrauch (Spirea) lieben sie. Hummeln beobachte ich besonders oft am Purpursonnenhut (Echinacea).

Im Juni 2013 hatte ich zwischenzeitlich den Eindruck, dass in unserem Garten besonders wenige Bienen und Hummeln unterwegs waren. Deshalb habe ich mich mitsamt meiner Kamera auf Fotosafari begeben. Ich wollte wissen, ob es in den Gärten in der Nachbarschaft und am Wegesrand bezüglich Blüten und ihrer Besucher auch so schlecht aussah.

Biene an einer Klatschmohnblüte 
Ich stellte fest: Auch in den Gärten der näheren Umgebung waren nur wenige Bienen und Hummeln zu entdecken: ein paar Hummeln und eine Schwebfliege an verschiedenen Arten Rosen und eine Biene an einer Wicke. Diese Nützlinge/Insekten traten überall nur vereinzelt auf. Die einzige größere Ansammlung an Bienen und Hummeln bemerkte ich in einem Beet, das zu einem Blumenselbstpflückacker gehört. Ich kann nicht sagen, ob der Klatschmohn und das, was da sonst noch in wildem Durcheinander wuchs, ausgesät worden war, oder sich von alleine zu einem Klatschmohnbeet mit Beipflanzen entwickelt hatte. Jedenfalls schien es den Hummeln und Bienen dort sehr gut zu gehen - denn dort waren es richtig viele und sie sammelten sehr eifrig.

Mehr habe ich an dem Tag nicht beobachten können und ein paar Wochen später waren dann glücklicherweise auch in unserem Garten und in unserer Nachbarschaft wieder viele Honigbienen, Wildbienen/Hummeln, Schwebfliegen und andere zu beobachten. Ich folgerte daraus: Wegen fünf blühenden Pflanzen machen sich die Bienen keine Mühe, da muss schon ordentlich was geboten sein und das Wetter passen, damit sie kommen beziehungsweise gehen sie dahin, wo gerade am meisten angeboten wird.

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Blüten für Bienen im Jahresverlauf

Von den folgenden Wildpflanzen, Obstarten, heimischen Gehölzen und Kulturpflanzen sind die Blüten für Bienen und andere Nützlinge/Insekten besonders wichtig - und meist auch umgekehrt, denn Bienen (und andere heimische Garten- und Landschaftsbewohner wie Insekten, Spinnentiere, Bodenlebewesen) und vor allem heimische Blütenpflanzen und Pflanzen allgemein gehören zusammen - sie haben sich zusammen entwickelt:

Blühmonate Januar bis Februar:
Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblume, Erika, Haselnuss, Kornelkirsche, Kätzchenweide, Erle

Hummel an Kirschblüte (Mitte April)

Blühmonate März bis April:
Erika, Steinkraut (Alyssum), Bachnelkenwurz (Geum), Gundermann, Lerchensporn, Huflattich, Löwenzahn, Haselnuss, Apfel, Birne, Aprikose, Pfirsich, Pflaume, Kirsche, Stachelbeere, Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere, Eiche, Pappel, Silberahorn, Weide, Ulme, Felsenbirne

Bienen an Sonnenblumen (Ende Juli)

Blühmonate Mai bis Juli:
Kriechender Günsel, Ackerbohne, Inkarnatklee, Esparsette, Wicken, Hornklee, Steinklee, Schwedenklee, Weißklee, Lupine, Luzerne, Phacelia, Löwenzahn, Raps, Ölrettich, Senf, Kornblume, Blauer Eisenhut (giftig), Lavendel, Glockenblume, Schafgarbe, Hauswurz, Echte Katzenminze, Heidelbeere, Preiselbeere, Borretsch, Sauerampfer, Wiesensalbei, Waldmeister, Wald-Ziest, Sumpfziest, Taubnessel, Zitronenmelisse, Zwiebel, Quitte, Berberitze, Rose, Liguster, Bergahorn, Spitzahorn, Brombeere, Eberesche, Scheinakazie (Robinie), Silberweide, Sommerlinde, Winterlinde, Walnuss



Ende Mai blühen die Amaryllisgewächse der Gattung Allium (Lauch), hier Allium aflatunense 'Purple Sensation'. Sie sind bei mir in vielen Jahren ein wahrer Magnet für Bienen, jedoch nur, wenn in der Nähe zur gleichen Zeit kein üppigeres Angebot vorhanden ist, wo ihre Ausbeute größer ist.


Blühmonate August bis September:
Kornblume, Luzerne, Buchweizen, Löwenzahn, Phacelia, Gemeines Leinkraut, Königskerze, Flockenblume, Wegwarte, Taubnessel, Rotklee, Sonnenblume, Wilde Malve, Sauerampfer, Sommerlinde, Winterlinde

Efeu blüht erst im Alter, aber dann ist er eine wichtige Bienenweidepflanze, da er bis spät in den Herbst noch Nektar und Pollen bietet.

Blühmonate Oktober und November:
Gemeines Leinkraut, Wilde Möhre, Flockenblume, Spitzwegerich, Taubnessel, Rotklee, Hohlzahn, Efeu

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Und was ist mit "Ziergehölzen", "Zierstauden" und Beet- und Balkonblumen?
Wie oben bereits erwähnt, finde ich Nützlinge auch an Ziergehölzen wie Schmetterlingsflieder, Spierstrauch und Halbsträuchern wie dem Lavendel, außerdem an Gartenstauden wie Purpursonnenhut, Mädchenauge und Storchenschnabel und an Beet- und Balkonblumen wie Zauberglöckchen, Schmuckkörbchen, Lobelien, Sonnenhut, Zinnien und vielen anderen.

Schmetterlinge (und auch Bienen) lieben Schmetterlingsflieder. Doch die Schmetterlingskinder (Raupen) benötigen andere Pflanzen zu ihrer Ernährung, die des Tagpfauenauges beispielsweise Brennesseln oder Hopfen. Außerdem benötigen sie auch Überwinterungsplätze: Das Tagpfauenauge überwintert als Falter in Hohlräumen, andere als Puppe an Pflanzen/Pflanzenresten.

Übrigens kultiviere ich Gemüse, Kräuter, Erdbeeren, Rosen, Schmetterlingsflieder und vieles andere in meinem Topfgarten auf der Terrasse in Töpfen und Kübeln aus frostfesten Materialien.

Buchtipp in eigener Sache:

Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8




Meinungsnachtrag: Brauchen wir Regeln für HobbygärtnerInnen?

Ich bin nicht der Meinung, dass man Menschen Vorschriften machen sollte, welche Pflanzen sie in ihrem eigenen Garten zu ihrer Freude oder Gemüseversorgung anbauen dürfen (solange durch die Pflanzen oder das Fehlen von Pflanzen nicht die Gesundheit anderer gefährdt wird). Mit Vorschriften verleidet man den Menschen den Spaß am Gärtnern und HobbygärtnerInnen sind wichtig für Stadtklima, Naturschutz, (Teil-)Selbstversorgung und vieles andere. Ich halte es für besser, mit dem Gärtnern auch die Zusammenhänge der Natur, Insekten und sonstigen Tiere zu vermitteln (wie es jetzt geschieht) und an Beispielen zu zeigen, was man für die Artenvielfalt erreichen kann und wieviel Spaß das macht, wenn man (auch oder vorwiegend) bienenfreundliche Stauden und Gehölze mit ungefüllten Blüten wählt, immer öfter die heimische Pflanzenart (oder eine klimaveränderungsanpassungsfähige Art) wählt, wenn eine Pflanze ersetzt werden muss. Beflügeln ist besser als Vorschriften! Regeln sollte es eventuell für Architekten und andere Planer geben, die die Gartenanlagen von Wohnblocks oder anderen Wohnanlagen planen.

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Regeln sollte es meiner Meinung nach für die Landwirtschaft geben, auch um die Landwirte zu schützen, denn seit Jahrzehnten sind die Nachteile von Monokultur, Feldzusammenlegungen, totaler Beikrautvernichtung im und neben dem Feld und das Fehlen von Feldrainen mit heimischen Wild- und Vogelnährgehölzen, die auch Wind- und damit Erosionsschutz wären, bekannt. Die Landwirte haben populistischen Politikern, Verbänden und Unternehmen (mit Eigeninteressen) geglaubt, dass all das Gedöns um Nachhaltigkeit und Naturschutz nur stört und den Bauern die Einnahmen vermiest, geholfen haben diese dem industriellen Anbau (und denen, die das nötige Zubehör verkaufen), die Kleinbauernbetriebe sind verreckt. Hier bin ich für ein besseres System für die Vernunft, das die Macht der Lebensmittelketten, der Verbände und der Unternehmen der Agrarindustrie kontrolliert und reguliert.

* Werbelink

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