Donnerstag, 23. Mai 2013

Thymian-Käsesoße mit Pellkartoffeln (Rezept)

Schnell und lecker!

Dies ist eines meiner schnellen Rezepte, die ich nebenbei zubereite, wenn ich nicht viel Zeit zum Kochen und nur wenige Zutaten im Haus habe.
Thymian-Käsesoße mit Pellkartoffeln
Thymian-Käsesoße mit Pellkartoffeln
In diesem Fall hatte ich nur noch einen Rest Butter, angetrockneten Käse, ein paar Kartoffeln, eine Schalotte, Bio-Gemüsebrühe im Glas, Mehl und Bio-Magermilch vorrätig. Die Gemüse in Kübeln auf der Terrasse sind leider noch nicht soweit, aber zum Glück haben sich die Kräuter in meinem Topfgarten prächtig entwickelt. Besonders der Thymian, der nach dem harten Winter in einem sehr kleinen Topf wie tot aussah, ist nach dem Umtopfen in einen größeren Topf mit frischer Erde geradezu explodiert. Und da er eines meiner Lieblingsgewürze ist, kann ich reichlich davon für meine Thymian-Käsesoße verwenden.

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Achtung: Ich koche immer Pi mal Daumen. Dieses Thymian-Käsesoße-Rezept basiert auf einer hellen Mehlschwitze, die mit Milch und Gemüsebrühe abgelöscht wird und der mit Käse und Thymian Geschmack, Würze und Duft verliehen wird. Es muss also niemand genauso wie ich vorgehen, sondern kann sein eigenes Sämige-helle-Soße-Rezept als Basis nehmen.

Frischer Thymian in meinem Topfgarten
Zutaten für 2 - 3 Personen

6 große Kartoffeln
80-100 g Butter
1 - 2 Schalotten
3 gehäufte EL Mehl (ich nehme gerne Wiener Griesler oder Instant Mehl, weil die so gemahlen sind, dass sie nicht so leicht klumpen)
250 ml Magermilch
250 ml heiße Gemüsebrühe
3-5 Scheiben Butterkäse oder anderen würzigen Käse
frischen Thymian
Salz und Pfeffer

Zubereitung
  1. Kartoffeln als Pellkartoffeln, z. B. im Dampfkochtopf, garen.
  2. Thymian waschen und trockentupfen.
  3. Schalotten schälen und würfeln.
  4. Butter in einem Topf schmelzen, Schalotten darin etwas andünsten, Mehl darüber stäuben und anschwitzen lassen.
  5. Mit etwas heißer Brühe und Milch abwechselnd aufgießen, dabei umrühren und andicken lassen. Immer nur so viel Flüssigkeit hinzufügen, dass die Soße sämig bleibt, aber nicht zu dick wird.
  6. Käse in die Soße geben und einrühren.
  7. Thymian-Blättchen abzupfen und in die Soße rühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  8. Servieren!
Spargel mit Thymian-Käsesoße
und Pellkartoffeln
Thymian-Käsesoße passt nicht nur zu Pellkartoffeln pur,
sondern auch zu Spargel, Rosenkohl, Blumenkohl und vielen anderen Gemüsen.


Guten Appetit!










Thymian blüht ab Juni und ernährt dann auch
Nützlinge, z. B. Bienen und Hummeln


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Montag, 20. Mai 2013

Allium aflatunense 'Purple Sensation' - Purpurviolette Zierlauch-Sensation im Staudenbeet

(syn. Allium x hollandicum 'Purple Sensation')
Allium aflatunense 'Purple Sensation' - Purpurviolette Zierlauch-Sensation im Staudenbeet

Letztes Jahr habe ich ein Staudenbeet geplant und bepflanzt - zwar klein, aber fein sollte es sein. Die besondere Herausforderung lag darin, dass es sich um ein schmales Beet vor einer Südwand auf einer Tiefgarage mit ca. 20 cm Erdauflage handelt. Bis jetzt bin ich im Großen und Ganzen mit dem Ergebnis recht zufrieden: Lilafarbene Krokusse eröffneten das Gartenjahr, gefolgt von verschiedenfarbigen Tulpen, und jetzt hat der Blumenlauch/Zierlauch Allium aflatunense 'Purple Sensation', auch genannt Purpur-Kugellauch, das Beet übernommen. Und weil der gar so schön blüht (siehe oben), habe ich mich ein wenig näher mit Blumenlauch/Zierlauch befasst.

Blühender Schnittlauch
Allium schoenoprasum
Viele Lauchgewächse, zu denen auch der Blumenlauch gehört, bilden schöne kugelartige Blütenstände aus, oft in Weiß oder Lila-Tönen. Fast jedem bekannt sind diese Art Blütenstände vom blühenden Schnittlauch - da haben die Kugeln einen Durchmesser von etwa 2 cm. Man stelle sich solche Kugeln mit einem Durchmesser von 12 cm in tiefem Purpurviolett vor! Das habe ich mit aufgeregt klopfendem Herzen getan, als ich mich für Allium aflatunense 'Purple Sensation' entschied.

Schmucklilie Agapanthus
Übrigens, optisch gar nicht so weit entfernt vom Zierlauch sind die Schmucklilien, wie z. B. Agapanthus praecox, die bei uns als Kübelpflanzen kultiviert werden - nur dass deren Blüten blau oder weiß sind und die Blätter noch kräftiger wachsen. Kein Wunder, dass es Ähnlichkeiten gibt, denn beide - Lauchgewächse und Schmuckliliengewächse - gehören der Familie der Amaryllisgewächse an.

Den Purpur-Kugellauch Allium aflatunense 'Purple Sensation' habe ich zur Blumenzwiebelpflanzzeit im vergangenen Herbst in das neue Staudenbeet und im Topfgarten um die Töpfe herum gepflanzt. Im Frühjahr trieb er zunächst viele lange, schmale Blätter, die den Boden relativ dicht bedeckten - weil ich ziemlich dicht gepflanzt hatte. Das Schöne war, dass dadurch das neue Staudenbeet gleich besser gefüllt aussah, denn die anderen Stauden ließen sich noch etwas Zeit mit dem Ausbreiten. Andererseits habe ich gelernt, dass man mit dem Purpur-Kugellauch Allium aflatunense 'Purple Sensation' etwas aufpassen muss, da er doch stark wächst und bei mir viel Laub ausbildet. Wenn man zu viele zu dicht um andere Stauden herum pflanzt, kann er diese unterdrücken - sie erhalten unter Umständen im Frühjahr für ihren Bedarf zu wenig Licht, Wasser und Nährstoffe. Ich habe im Frühjahr einige Purpur-Kugellauch-Pflanzen, die bereits große Blütenknospen hatten, vorsichtig ausgegraben und umgepflanzt, weil andere Stauden von ihnen doch arg eingequetscht wurden. Obwohl der Zeitpunkt für das Umpflanzen denkbar ungünstig war, hat es doch geklappt - die umgepflanzten Pflanzen blieben allerdings etwas niedriger, die Blütenkugeln sind auch ein wenig kleiner und beginnen früher zu verblühen.

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Meiner bisherigen Erfahrung nach hat Allium aflatunense 'Purple Sensation' einen relativ hohen Wasser- und Nährstoffbedarf  - mehr als meine dünne Erdschicht auf dem Tiefgaragendach an Reserven hatte, denn während der langen Schönwetterphase hellten sich die Blätter von den Blattspitzen her auf. Deshalb habe ich  mit einem organischen Dünger (N:P:K = 7:3:10) gedüngt und gieße das Beet auch, wenn es längere Zeit nicht regnet. Allerdings ist der Standort mit der niedrigen Erdschicht auch ziemlich speziell. Im normalen Boden können die Wurzeln an die Vorräte in der Tiefe heran und brauchen vermutlich weniger Beobachtung. Inzwischen habe ich außerdem gelesen, dass einige Allium-Arten schon während der Blüte damit beginnen, ihr Laub einzuziehen. Ich kann nicht sicher sagen, ob der Purpur-Kugellauch Allium aflatunense 'Purple Sensation' auch dazu gehört.

Blätter und Knospen von
Allium aflatunense 'Purple Sensation'
( im Vordergrund)
Mein Purpur-Kugellauch Allium aflatunense 'Purple Sensation' schob dann jedenfalls während der Blütezeit der Tulpen auch seine Knospen nach oben, die hatten ein wunderschönes zartes Hellgrün.

Allium aflatunense 'Purple Sensation' -
sich öffnende Blüte
Nach und nach blitze dann mehr Purpurviolett zwischen dem Hellgrün hervor und inzwischen sind alle Pflanzen hier am warmen Standort voll erblüht. Die schönen "Paukenschläger", jeder ein Feuerwerk aus vielen Blütensternen, schweben über dem Staudenbeet und um einen Teil des Topfgartens. Die größte Pflanze ist bei mir mit Blüte übrigens 93 cm hoch.

Lilafarbenen Zierlauch habe ich heute auch auf dem Weihenstephaner Berg im Staudenbeet gesehen.
Allium aflatunense 'Purple Sensation' -
Purpur-Kugellauch kurz vor der vollen Blüte
Während er bei mir im Staudenbeet im Moment fast die alleinige Hauptrolle spielt (nur ein bisschen unterstrichen von Frauenmantel und Gräsern im Staudenbeet und ein paar Sommerblumen in den Töpfen), steht er dort mit gleichzeitig blühenden Tulpen (späte Tulpen) und Stauden in einer Gemeinschaft. Für die dunkelhimbeerroten Tulpen trat er sogar etwas in den Hintergrund, was auch eine schöne Wirkung hatte. Ich überlege, ob ich nächstes Jahr nicht auch einzelne einfache, späte Tulpen in dunklem Rot und/oder Orange dazu pflanze - ich mag ein wenig schräge Kombinationen. In Weihenstephan stand der Zierlauch auch mit Tränendem Herz in Weiß oder Rosa im Beet, aber das dürfte vor meiner heißen Südseitenwand weniger passen.

Auf der Rückfahrt begegnete mir der Blumenlauch noch einmal - ist ja immer so: Wenn man sich mit etwas befasst, sieht man es plötzlich überall. Und so sah ich, dass man die Mitte eines Kreisverkehrs über und über mit weißem und lilafarbenem Blumenlauch bepflanzt hatte.

Apropos Blumenlauch: Meinen hatte ich als Purpur-Kugellauch Allium aflatunense 'Purple Sensation' gekauft. Doch wurde ich inzwischen belehrt, dass das eine Fehlbestimmung sei - nicht durch mich, sondern seitens der deutschen Anbieter. Allium aflatunense sei der Iranlauch (mit etwas kleineren Blütenständen und weniger üppigen Blättern). 'Purple Sensation' sei eine Sorte von Allium hollandicum. Sei es drum - beide botanischen Namen werden bei 'Purple Sensation' synonym verwendet, wobei Allium hollandicum 'Purple Sensation' im englischsprachigen Raum häufiger verwendet wird und bei uns Allium aflatunense 'Purple Sensation'.

Der Purpur-Kugellauch Allium aflatunense 'Purple Sensation' kann dominieren, aber auch
- z. B. für rote späte Tulpen - etwas zurücktreten.
Darüber, wie es mit meinem Purpur-Kugellauch Allium aflatunense 'Purple Sensation'  weitergeht, bin ich noch ein wenig unschlüssig. Ob er Samen bildet und ob ich diese ausreifen lassen soll? Ob er Horste bildet und ich die Zwiebeln im Herbst weiter vereinzeln soll? Dazu muss ich mich noch schlau machen. Vielleicht hat ja jemand Tipps?

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Bis dahin ist aber noch ein wenig Zeit. Jetzt freue ich mich schon auf den nächsten Zierlauch/Blumenlauch, denn ich hatte im Herbst 2012 noch einen weiteren ausgesucht und gepflanzt, der seine zarten, schnittlauchartigen Blätter schon lange an die Oberfläche geschoben hat, der aber erst im Juli zusammen mit Purpur-Sonnenhut Echinacea purpurea, Prachtscharte Liatris und Ziersalbei Salvia blühen soll: der Kugel-Lauch Allium sphaerocephalon - kleine dunkelrote Trommelschläger verhießen mir die Bilder und Beschreibungen. Aber das ist eine andere Geschichte.



Donnerstag, 16. Mai 2013

"Das große Biogarten-Buch" von Andrea Heistinger/Arche Noah - Rezension

Ein empfehlenswertes Nachschlagewerk für Biogärtner, Selbstversorger und solche, die es werden möchte. Satte vier Sterne.

Es ist dick und es ist schwer. Und wenn man gerade mal nicht darin liest, kann man mit diesem Schwergewicht bestimmt die Muskeln trainieren:
"Das große Biogarten-Buch" von Andrea Heistinger/Arche Noah, gerade erschienen im Ulmer Verlag.
Aber ist Masse in diesem Fall auch Klasse?

Ich finde, ja! "Das große Biogarten-Buch" enthält auf 624 Seiten jede Menge Informationen und Anleitungen für Biogärtner, Selbstversorger und solche, die es werden wollen. Die Gewichtung der Themen kann man in etwa der Anzahl an Seiten entnehmen, die ihnen gegönnt wurden:
  • Die ersten 160 Seiten befassen sich mit den Grundlagen der Selbstversorgung, der Anlage eines Nutzgartens, dem Boden, Düngen, Kompostieren, mit der Gründüngung, dem Gießen, der Ausstattung und Ähnlichem. 
  • Auf 10 Seiten findet man Gartenporträts, 
  • über 220 Seiten widmen sich dem Gemüseanbau, 
  • 148 Seiten dem Obstanbau, 
  • 24 Seiten gelten dem Kräuteranbau, 
  • 18 Seiten beschäftigen sich mit Blumen, 
  • 14 Seiten informieren über Pilzanbau, 
  • 8 Seiten über den Getreideanbau 
  • und der Serviceteil umfasst 4 Seiten

imageDas große Biogarten-Buch*
Andrea Heistinger/Arche Noah
Ulmer Verlag
ISBN 978-3-8001-7840-7

* Werbepartnerlink (Amazon.de)



Andrea Heistinger ist freie Agrarwissenschaftlerin, Gärtnerin und Autorin. "Das große Biogarten-Buch" ist das vierte Buch, das sie für den Verein Arche Noah verfasst hat. Die Arche Noah ist ein Verein zur Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt. 2011 erhielten Andrea Heistinger und Arche Noah für das „Handbuch Bio-Gemüse“ aus dem Verlag Eugen Ulmer den Sonderpreis „Bestes Gartenbuch 2011“.

Das große Biogarten-Buch richtet sich an jeden, der Gemüse, Obst, Kräuter, Getreide und Pilze anbauen möchte - egal, ob auf dem Land oder in der Stadt, auf dem eigenen Acker, im Gemeinschaftsgarten, auf der Kleingartenparzelle oder im Balkonkasten.

Positiv aufgefallen

Hier einige Punkte, die mir sehr positiv aufgefallen sind:
  • der Schatz an Informationen und Erfahrungen aus der Praxis, der hier zusammengetragen wurde 
  • die ausführliche Behandlung des Themas Boden 
  • ungewöhnliche Ideen, wie z. B. das Kugelgewächshaus 
  • die gärtnerische Experimentierfreude, die aus dem Buch strahlt
  • die große Gründüngungstabelle 
  • die große Übersicht über Selbst- und Fremdbestäuber (Gemüse) 
  • Kinder im Gemüsegarten 
  • die vielen ungewöhnlichen Gemüse wie Guter Heinrich, Gartenmelde, Ampfer, Speisechrysanthemen, Malabarspinat, Pastinak, Schwarzwurzel, Haferwurzel und viele mehr, die beschrieben werden 
  • eine Apfelsortentabelle, die nach Reifezeit sortiert ist
  • und vieles mehr
Das Buch ist großartig, weil so viel Wissen und Erfahrungen zusammengetragen und "appetitanregend" aufbereitet wurden.

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Kleine Kritikpunkte

Bei ein paar fachlichen Details bin ich anderer Meinung. Zum Beispiel: "Kompostierter Stallmist ist der beste Dünger für den Garten". Untersuchungen haben aber meines Wissens gezeigt, dass viele Gemüsegärten durch jahrelange hohe Stallmistgaben mit Nährstoffen überfrachtet sind und dadurch Boden und Grundwasser belastet werden. Hier fände ich besser, das Denken in Kreisläufen der häuslichen Kompostwirtschaft mit den eigenen Garten- und Gemüseabfällen stärker herauszustellen. Beim Thema Hybridsaatgut hätte ich mir mehr Sachlichkeit gewünscht. Bei ein paar anderen Themen hätte man meiner Meinung nach ein wenig mehr in die Breite und Tiefe gehen können (z. B. Bodenuntersuchung/Boden, Tropfbewässerung/Bewässerung, Kräuteranbau, Gartenprobleme und ihre Lösungen). Hilfreich hätte ich außerdem eine Übersicht gefunden, welche die beschriebenen Obstarten geeigneten Klimazonen/Regionen zuordnet. Doch ist diese Kritik subjektiv und Meckern auf hohem Niveau.

Fazit: "Das große Biogarten-Buch" ist ein sehr empfehlenswertes Nachschlagewerk!

Fakt ist, das Buch bietet dem (angehenden) Biogärtner und Selbstversorger sehr viel und es liegt im Trend der Zeit. Das Buch erhält von mir satte 4 Sterne (von 5).
"Das große Biogarten-Buch" ist meiner Meinung nach ein sehr empfehlenswertes Nachschlagewerk für Biogärtner, Selbstversorger und solche, die es werden möchte. Es eignet sich für den Urban Gardener genauso, wie für den frischgebackenen Kleingartenbesitzer in der Vorstadt. Jeder, der vielfältige, gesunde Lebensmittel in seinem Garten, auf der Mietparzelle, im Kleingarten oder auf dem Balkon ernten möchte, findet hier unzählige Anleitungen, Erfahrungen und Anregungen. Man kann in diesem Buch, das auch schön bebildert ist, schwelgen. Wegen seiner Größe, seines Gewichts, aber auch wegen seiner Wertigkeit ist es allerdings kein Buch, das man mal eben in der Handtasche dabei hat, sondern eines, das man zuhause am Tisch liest.

"Das große Biogarten-Buch" kann man sich selbst kaufen oder schenken lassen. Nicht nur für Einsteiger, sondern auch für erfahrenere Gärtner hat es noch die ein oder andere Idee parat.

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Mittwoch, 1. Mai 2013

Colour Blocking im Garten - viel Effekt für wenig Geld


Colour Blocking im Garten - hier mit Tulpen in einer Farbe
Colour Blocking (englische Schreibweise) bzw. Color Blocking (amerikanische Schreibweise) ist ein großer Trend in der Mode - aber auch im Garten kann man damit viel Wirkung für wenig Geld erzielen.

Was ist Color Blocking?

Unter Color Blocking versteht man den pointierten Einsatz von einer oder mehreren auffälligen Farben. Dabei wird die einzelne Farbe geballt als "Farb-Block" platziert. Durch Colour Blocking wird die Aufmerksamkeit des Betrachtenden gelenkt und je nach Farbe bzw. Farbflächen, die nebeneinandergesetzt werden, eine bestimmte Wirkung erzielt.

Colour Blocking im Garten

Mit Colour Blocking kann man auch im Garten eine große Wirkung erzielen, ohne viel Geld oder viel Arbeit zu investieren.

Beispielsweise kann man Tulpen einer Sorte in einer leuchtenden Farbe geballt an einem Fleck pflanzen - schon erstrahlt dadurch nicht nur der kleine Gartenfleck, sondern der ganze Garten bzw. der einsehbare Gartenteil in neuem Glanz. Und das für nur wenige Euro und etwas Pflanzarbeit im Herbst davor (-> Wann Blumenzwiebeln pflanzen).

Colour Blocking mit zwei Blütenfarben
Schon mit einer kleinen Farbfläche in einer Farbe kann man eine große Wirkung erzielen. Tolle Möglichkeiten bieten aber auch Kombinationen mehrerer Farben - die Farben können sich dabei gegenseitig aufputschen (z. B. Gelb und Rot), sich "beißen" und dadurch die "Spannung aufheizen" (z. B. Orange und Lila) oder aber Ton in Ton (z. B. Lila und Flieder) verlaufen. Jede Kombination hat ihren besonderen Reiz.

Wichtig beim Colour Blocking ist, dass die Farbe flächig eingesetzt wird: Man pflanzt nicht eine gelbe Tulpe hier und eine gelbe Tulpe 5 Meter weit entfernt, sondern 10 gelbe Tulpen an einem Fleck beieinander - dadurch erzielt man eine größere Fernwirkung.

Auch wenn man Farben kombiniert, bildet man Farbblöcke:

Statt
Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot
Rot Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot Gelb
Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot,

pflanzt man
Gelb Gelb Gelb Gelb Rot Rot Rot Rot
Gelb Gelb Gelb Gelb Rot Rot Rot Rot
Gelb Gelb Gelb Gelb Rot Rot Rot Rot.

Wichtig ist, dass der Farbblock die Aufmerksamkeit auf sich zieht und seine Aussage macht ("Alles neu macht der Frühling!").

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Gartenplanung: Colour Blocking ist Klotzen an der richtigen Stelle

Man neigt dazu, seine Blumenzwiebeln oder andere Pflanzenschätze gleichmäßig im Garten zu verteilen, damit alles schön wird. Doch verwässert man dadurch oft ungewollt ihre Wirkung. Colour Blocking dagegen ist "räumlich konzentriertes Klotzen".

Colour Blocking auf der Terrasse
(mit Zauberglöckchen Calibrachoa)
Damit Colour Blocking die gewünschte Strahlkraft entwickeln kann, muss man auch den richtigen Platz für seinen Farbblock finden: Ein Kübel neben der Eingangstür kann es sein, oder ein kleines Beetstück im Vorgarten, eine Blumenspindel auf der Terrasse, eine auffällig platzierte Schale auf dem Balkon oder eine exponierte Stelle im Garten.

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Die Colour Blocks sollten groß genug und von der Farbe her intensiv genug sein, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und so von "Unzulänglichkeiten" in der Umgebung ablenken.

Colour Blocking mit auffälliger
Pfingstrosensorte
Colour Blocking setzt deutliche Akzente und kann dadurch auch langweilige Gartenbereiche oder Schmuddelecken aufwerten (z. B. eine orangefarbene Kaskade aus Kapuzinerkresse, oder ein kleiner See aus gelben Ringelblumen oder pinkfarbenen Zinnien neben dem Komposthaufen). Aber natürlich muss man sich nicht auf Colour Blocking beschränken, sondern kann seinen Gartengelüsten freien Lauf lassen und an anderen Stellen den zarteren Blumen, Gräsern und anderen Pflanzen einen schönen Platz bieten - nach und nach, oder wie man Zeit, Lust und Geld hat.

Großblumige Tulpen, Narzissen und andere Frühjahrsblüher eignen sich besonders zum "Klotzen" im Frühjahr (April/Mai). Doch wer die ganze Gartensaison lang Blickfänge haben möchte, überlegt sich bei seiner Gartenplanung, welche Pflanzen in welchem Monat einen Colour Block bilden und die optische Führung übernehmen könnten - und das müssen nicht immer Gruppenpflanzungen gleichfarbiger Pflanzen sein, manche Pflanzen sind einzeln schon ein "Colour Block" für sich, z. B. einige Stauden oder Gehölze. Platziert man sie an die richtigen Stellen, strahlt der Garten das ganze Jahr.
Herbstanemonen sind im Spätsommer ein schöner Hingucker
Zu solchen Blickfängen gehören Pfingstrosen (große und viele Blüten Ende Mai), dauerblühende Strauchrosen (Blütenpower den ganzen Sommer), Staudenphlox (Blütenpracht von Juli bis September), Herbstanemonen (Blütenreichtum August/September), Neubelgische Astern (Blütenwolken September/Oktober), Feuerahorn (leuchtend rotes Laub ab Ende September) und viele andere Pflanzen.
Colour Blocking: Von Juli bis September
leuchtet der Staudenphlox
Fairerweise muss man aber sagen, dass diese Dauerbrenner erst mehrere Jahre brauchen, bis sie gut eingewachsen sind und sich ausgebreitet haben. Dann erst entwickeln sie ihre volle (Farb-) Wirkung. Bis dahin kann man sich aber mit ein paar Sommerblumen-/Herbstblumen-Color-Blocks behelfen.

Colour Blocking: für neue Gärten und zur Orientierung in schon bestehenden Gärten

Colour Blocking ist eine gute Methode, einem neuen Garten schon eine persönliche Note zu verleihen, ohne sofort viel Geld und Arbeit aufwenden zu müssen. Einzelne Color Blocks, gut platziert, machen oft mehr her als ein großes buntes Tohuwabohu, das man aus Not schnell und unüberlegt über den neuen Garten ausbreitet. Mit Hilfe von Colour Blocking kann man sich Zeit lassen und seinen Garten langsam nach seinem Geschmack und Geldbeutel entwickeln. Aber auch in einem bestehenden Garten kann man dem Auge mit Colour Blocks Orientierungshilfe bieten - z. B. wenn man sie als Eingangsmarkierung zu einem neuen Pflanzenthema oder Nutzungsbereich einsetzt.
Colour Blocking mit Kapuzinerkresse -
sie hat eine gute Fernwirkung und die Samen sind preiswert
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